Zeitreise auf Zelluloid. Wie hat man Weihnachten in den 60 und 70er Jahren verbracht?  Alte Super 8-Aufnahmen wirken wie eine Zeitkapsel mit Erinnerungen an den Winterurlaub oder die Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Die Reihe "Filmschätze auf Super 8"  präsentiert die  Erinnerungen und präsentiert  fünf Hobbyfilmer von damals.

Familie Finster lebt in Wulfsen, einem kleinen Ort zwischen Lüneburg und Hamburg. Jürgen Finster hatte schon immer ein Faible für Technik. Säuberlich aufgereiht finden sich unter seinen alten Super 8 Aufnahmen auch zwei Weihnachtsfilme von 1968 und 1969.  Minirock, Mondlandung und Oswalt Kolles Sexualaufklärung: das war die große Welt. Unterm  Weihnachtsbaum der Familie Finster findet sich daher auch ein Geschenk, dass die Zeitströmung widerspiegelt: Ein Playboy-Kalender...

Wenn das Wort Wacken fällt, denkt natürlich jeder an das berühmte Rockfestival in Schleswig Holstein. Aber natürlich gibt es auch ein Leben vor dem Festival. Das hat der ehemalige Rundfunk- und Fernsehtechniker Günter Peters dokumentiert. Ein denkwürdiges Ereignis hat sich am Nikolaustag 1975 ereignet. Motto: Vom Himmel hoch da komm ich her und zwar mit der Bundeswehr...

Lichterglanz in Hamburg – vor 50 Jahren . Die ältesten Weihnachts-Aufnahmen hat uns Mein Nachmittag Zuschauerin Silke Rückner zugängig gemacht. 1964: die Beatles waren auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Erfolges; im Radio lief „I wanna hold Your Hand“. Silke Rückner erinnert sich jedoch eher  an "Otto Versand Hamburg" und die qualmenden Männer der Familie. Merke: Rauchen gilt in den 60ern als entspannend

Heute kann er drüber schmunzeln, damals hat sich Walter Feldmann aus Itzehoe ein bisschen geärgert. 1972 kauft er sich eine Super 8 Kamera und filmt – natürlich – seine Kinder zu Weihnachten. Als er die entwickelten Filmrollen in den Projektor legt, stellt er eigenartige Lichtschlieren auf den Aufnahmen fest. Die nagelneue Kamera hat einen Defekt. Allerdings einen ausgesprochen kreativen. Wenn man nicht weiß, woher er stammt, wirkt der Lichtschimmer wie Kunst.

Für Gisela Matyssek aus Stadtoldendorf in Niedersachsen war der alte Weihnachtsfilm genau so eine Überraschung wie für uns. Jahrzehnte hatte er bei ihr im Keller gelegen. Da schon lange Projektor mehr vorhanden war, verblasste auch nach und nach die Erinnerung an das, was sich darauf befand. Prompt startet die Filmvorführung mit einer "Fehlbesetzung": Statt 1967 ist der Weihnachtsfilm 1976 imm Projektor. Kleiner Zahlendreher mit amüsanten Folgen...